Stuttgart 21 - Stand nach 5 1/2 Jahren Bauzeit
Veranstaltung am Mittwoch, 19. August 2015
Das Bild zeigt die von Klaus Gebhard entwickelte Stele bei der Mahnwache in Stuttgart, an der der Baufort-schritt bei den geplanten Tunnelbauten angezeigt wird.
Man sieht den Fortschritt der Tunnelbau-arbeiten im Vergleich zum Stand beim letzten Vortrag im Juli 2014.
Das Tempo hat sich zwar gesteigert, da an mehreren Baustellen gearbeitet wird und im Fildertunnel die Tunnelbohrmaschine in unproblematischem Gestein unterwegs ist. Wenn es in diesem Tempo
weitergeht, sind die Tunnelarbeiten für Stuttgart 21 in 10 Jahren im Rohbau beendet. Nur im Fildertunnel wird durch die Tunnelbohr-maschine bereits eine Betonauskleidung eingebaut, bei allen
anderen Tunneln muss noch eine Tunnelschale betoniert werden, die nur teilweise bereits während der Ausbrucharbeiten fertiggestellt werden kann. Zusätzlich kommt noch die eisenbahntechnische
Ausrüstung der Tunnel, also ob das mit der Fertigstellung Ende 2021 funktioniert????
Im Rahmen der diesjährigen Vortragsreihe „DIVaN am Strand“ der Demokratie-Initiative Vaihingen/Enz und Nachbarn zum Vaihinger Strandleben referierte DIVaN-Mitglied Jürgen Haag, Diplom-Ingenieur aus Oberriexingen, unter dem Thema „Stuttgart 21 – Stand nach 5 ½ Jahren Bauzeit“ über den aktuellen Stand der Bauarbeiten. Das Thema wurde auch unter Bezug auf das Referat beim letzten Strandleben 2014 betrachtet.
Es wurde an Hand von Pressemeldungen und verschiedenen Schautafeln und Grafiken die allgemeine Baustellenentwicklung beschrieben. Schwerpunktmäßig wurden die Themen Tunnelbauarbeiten
-Arbeitsweise der Tunnelbohrmaschine, Bahnhofstrog – Baufeld 16 und Nesenbachdüker - Stadtbahn angesprochen und Fragen beantwortet.
Etwa 25 Zuschauer, davon einige, die auch den Vortrag im letzten Jahr besucht hatten, nutzten die Möglichkeit, sich zu informieren. Auch dieses Mal waren die Zuhörer verwundert, dass zwar ständig positive Pressemeldungen verbreitet werden, die Wirklichkeit aber etwas anders aussieht. Auch die ständigen Umplanungen und immer noch fehlenden Baugenehmigungen für einige Bauabschnitte wurden mit Interesse zur Kenntnis genommen. Der Fertigstellungstermin des Bauprojekts Stuttgart 21 wird immer unglaubhafter, da der Terminplan schon bei den jetzt laufenden Bauabschnitten, die meist in Bereichen abgewickelt werden, in denen ein geringes Risiko besteht, nicht eingehalten wird. Es ist zu erwarten, dass der Termin durch Probleme im Bereich Gründung, Grundwasser, Tunnelbau und ähnliches nach hinten vorschoben werden muss. Das hat zwangsläufig Auswirkungen auf die Kosten, wodurch weitere Überraschungen auf uns zukommen. Dies kann auch nicht durch positive Pressemeldungen über die Fortschritte auf der Neubaustrecke überdeckt werden, denn diese kann nur nach der vollständigen Fertigstellung des Tiefbahnhofs in Betrieb genommen werden.
Also stellt sich immer noch die Frage „Risikoprojekt S 21 weiterbauen oder auf eine Alternative K21 umsteigen“.
Vielleicht bringt der Folgevortrag im Jahr 2016 weitere Erkenntnisse?